Beitrag zum lyrischen Januar – Kalenderwoche 4

Die Aufträge für diese Woche lauten

Montag Clerihew
Dienstag Terzine
Mittwoch Sonett (abba – abba – cdc – dcd)
Donnerstag Ode
Freitag Clerihew
Samstag Terzine
Sonntag Sonett (abba – abba – cdc – dcd)

 
Montag, 20.01.2014

Tranter tm

Neville Tranter
glaubst du, den kennt wer?
Dies ist wohl kein echtes Clerihew nich
Denn mit Puppen spielt dieser Mann tatsächlich

 

mk

Adam sagte zu Eva:
„Was machst denn du da?“
„Ich ess leckren Schmaus.“
Da flogen sie raus.

 

Dienstag, 21.01.2014

mk

Sie sprach: „Mich schmerzt mein wundervoller Rücken.“
Zum Glück war er ein Physiotherapeut,
so konnt er sie mit Massagen beglücken.

Freitag, 24.01.2014

mk

Mit dem Zauberberg von Thomas Mann
fing das Elend an.
Man sprach nur noch von Kranken,
und machte sich keine anderen Gedanken.

Henson tm

Jim Henson
du kennsn?
Seine Mutter nannte ihn „Kasper der Suppen“
Drum spielte er später mit Puppen

 

Samstag, 25.01.2014

Wintereinbruch mk

Es ist so schweinekalt in diesem Raum
Das fucking Fenster schließt nicht richtig zu
Und noch mehr Zähneklappern könnt ich kaum

Die kalte Zugluft lässt mich nicht in Ruh
Die Hände, Nase, Füße sind ganz kalt
Verzweifelt such ich fluchend meine Schuh

Das Klima dieser Stadt grenzt an Gewalt
Zumindest jeden kalten Januar
Doch nein, nicht weiter fluchen will ich, halt!

Denn dafür ist´s im Sommer wunderbar
Ich liebe doch das Wetter dieser Stadt
Betrachtet auf das ganze lange Jahr

 

Sonntag, 26.01.2014

Reise in die Philosophie mk

Die Zugfahrt dauert nun schon viele Stunden.
Ich lese, denke, träume vor mich hin.
Wie schon so oft frag ich auch nach dem Sinn,
doch wie zuvor hab ich ihn nicht gefunden.

Es ist so vieles noch damit verbunden:
Ich weiß noch nicht mal, wer ich wirklich bin.
Wo ist das Ende? Wo ist der Beginn?
Warum wird mancher nur so arg geschunden?

So viele stellten schon dieselben Fragen.
Die ganze Menschheit scheint darin vereint.
Und keiner wusste mehr dazu zu sagen.

Gibt’s einen Schöpfer, find ich ihn gemein.
Doch hilft es nichts, dran zu sehr zu verzagen.
Die Landschaft zieht vorbei, die Sonne scheint.